Empirische Medienforschung

Kursbeschreibung / -kommentar

Durch die Medienkonvergenz, die vertikale und horizontale Integration von Medienbranchen, die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten und durch veränderte Mediennutzungsmuster sind die Anforderungen an den Journalistenberuf zunehmend einer Reihe von Veränderungen unterworfen, um Medien- und Informationsprodukte effizient produzieren, verarbeiten, vermarkten und verwerten zu können.
Neben der Vermittlung von Kenntnissen über die Methoden der empirischen Mediennutzungsforschung in Deutschland und in ausgewählten Medienmärkten im Ausland steht in diesem Seminar die Vorstellung von Verfahren im Mittelpunkt, die es erlauben, über unterschiedliche Medien hinweg Reichweiten zu messen, Auflagen zu ermitteln, Einschaltquoten zu bestimmen und die Internetnutzung mit stationären und mobilen Geräten zu erheben, also kurzum: Aussagen darüber machen, wer welche Medien in welchem Umfang und vor welchem Hintergrund nutzt.
Ziel ist die Aneignung von Kompetenzen in qualitativer und quantitativer empirischer Medienforschung, die die Printmedien, die elektronischen Massenmedien Fernsehen und Hörfunk und das Internet abdecken. Hierbei soll auch eine internationale Perspektive eingenommen werden, die es erlaubt, unterschiedliche Medien, Verfahren und Institutionen im In- und Ausland miteinander zu vergleichen und gegenüberzustellen.
Aus Sicht der Mediennutzungsforschung und der Werbewirkungsforschung werden neben zentralen theoretischen Ansätzen auch praktische Studien vorgestellt. Studien wie die der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) oder die Internet Facts der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) können nicht nur Aussagen treffen über Art und Weise der Nutzung von Medien sondern auch über die Wirksamkeit werblicher Kommunikation und werden hinsichtlich Forschungsdesign, Erhebungsmethode und Datengrundlage von uns analysiert. Das Entwickeln von langfristigen Mediennutzungstrends und Zukunftsszenarien auf Grundlage bisheriger Daten, Zahlen und Fakten soll hierbei nicht vernachlässigt werden.
Neben Grundlagen der Statistik als einer der zentralen Methoden der empirischen Medienforschung wird crossmedial ein Überblick über Methoden, Grenzen, Institutionen und Konzepte der Publikums-, Mediennutzungs- und Werbewirkungsforschung gegeben. In Anwendungsübungen werden verschiedene Vorgehensweisen auf ihre Brauchbarkeit in der Praxis hin getestet.