Schopenhauer: Die beiden Grundprobleme der Ethik

Typ: Seminar
SWS: 2
Credit Points: k.A.

Kursbeschreibung / -kommentar

Arthur Schopenhauer (1788-1860) gehört sicher zu den unkonventionellsten Denkern der Moderne. Nicht zuletzt durch seine pessimistische Grundhaltung, seine Polemik gegenüber Hegel und anderen Vertretern des Deutschen Idealismus und seine offene Sympathie gegenüber dem indischen Buddhismus nimmt er unter den deutschen Denkern des 19. Jahrunderts eine eigenwillige Sonderstellung ein.

Das Proseminar beschäftigt sich mit zwei kleineren Texten Schopenhauers, in deren Zentrum jeweils eine zentrale Frage der neuzeitlichen (praktischen) Philosophie steht. Bezüglich der Frage nach der Freiheit des menschlichen Willens bekennt sich Schopenhauer zu einer deterministischen Weltsicht: Wie Menschen handeln, wird durch eine Kombination äußerer Umstände und ihres (unveränderlichen) Charakters bestimmt. Auf die Frage nach der Grundlage der Moral liefert Schopenhauer eine ebenso eingängige wie umstrittene Antwort: Als moralisch können nur diejenigen Handlungen bezeichnet werden, die nicht aus Eigennutz, sondern aus Mitleid ausgeführt werden.

Auf dem Weg zu diesen Antworten setzt sich Schopenhauer u.a. kritisch mit der Ethik Immanuel Kants auseinander, der aus diesem Grunde – im Gegensatz zu Schopenhauers verächtlichen Seitenblicken auf die Philosophie Hegels – im Laufe des Semesters besondere Beachtung geschenkt werden soll. Ziel des Seminars ist es, Schopenhauers Antworten auf die genannten Fragestellungen in ihrer Komplexität zu verstehen und seine Ergebnisse ebenso wie seine Methodik kritisch zu würdigen.