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Moralischer Realismus
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Kursbeschreibung / -kommentar
Die Themenstellung dieses Hauptseminars fällt in den Bereich der Metaethik. Anders als die deskriptive Ethik, die danach fragt, welche Moralvorstellungen faktisch in der Welt existieren und gelebt werden, oder die normative Ethik, die danach fragt, nach welchen Grundsätzen Menschen leben und handeln sollen, fragt die Metathik danach, was Moral eigentlich ist, ob moralische Aussagen wahr oder falsch sein können, was genau wir durch sie ausdrücken, welche ontologische Grundlage die Moral hat und wie wir diese erkennen können.
Unter dem Begriff ‚Moralischer Realismus‘ fasst man eine bestimmte Art metaethischer Theorien zusammen, in denen die These vertreten wird, dass die ontologische Basis der Moral in der Existenz ‚moralischer Tatsachen‘ besteht, die anders als subjektive Gefühle, Charaktereigenschaften oder Intuitionen Teil der betrachterunabhängigen Außenwelt sind. Die Gegenposition, der Moralische Antirealismus, bestreitet genau das und rekurriert zur Erläuterung des Wesens der Moralität ausschließlich auf Tatsachen, die Teil der subjektiven, betrachterabhängigen Welt sind. Während moralische Realisten für gewöhnlich die Auffassung vertreten, dass moralische Aussagen wahrheitsfähig sind, vertreten moralische Antirealisten zumeinst die Position, dass moralische Aussagen weder wahr noch falsch sein können, was jedoch nicht aussschließt, dass sie in dem Sinne richtig oder falsch sein können, dass sie ihrem Gegenstand entweder angemessen oder unangemessen sind.
In Zentrum dieses Hauptseminars werden zwei Texte stehen, die sich teilweise in unterstützender (Schaber), teilweise in kristisierender (Scarano) Absicht mit den verschiedenen Spielarten des moralischen Realismus auseinandersetzen.