Moderne und Urbanität: US-Metropolen im Vergleich

Typ: Seminar
SWS: 2
Credit Points: 4

Kursbeschreibung / -kommentar

Seit einigen Jahren rückt der Kontext von Moderne und Urbanität in den Fokus der Geschichtswissenschaft. Die Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts hat die "Großstadt" zu einem Prototyp modernen Lebens werden lassen. Mit den aus der Stadtsoziologie entlehnten Methoden will das Seminar die "Verdichtungsprozesse" US-amerikanischer Metropolen für diesen Zeitraum erarbeiten. Dabei geht es nicht nur um das äußere Erscheinungsbild der entstehenden Mega-Städte, d.h. um Stadtplanung, Monumental-architektur (Wolkenkratzer) und Wohnungsbaupolitik, sondern auch nach den Worten Georg Simmels um die "innere Urbanisierung", d.h. wie lief die soziale Kommunikation zwischen den Bewohnern ab und welches Gefühl brachten diese ihrer Stadt entgegen. Da es sich bei den USA im 19. und 20. Jahrhundert im starken Maße um eine Migrationsgesellschaft handelte, werden auch die ethnisch-kulturellen Grenzen im städtischen Raum zu erörtern sein. Handelte es sich um einen "melting pot" oder war die Segregation vorherrschend? Wir wollen uns u.a. mit New York, San Francisco, Los Angeles und schließlich Chicago beschäftigen. Nicht von ungefähr wurde die moderne Stadtsoziologie von der Chicago School geprägt. Darüber hinaus waren die US-Metropolen bis in jüngste Zeit immer wieder beliebtes Thema populärer Kultur, man denke nur an die Filme wie "Der Fremde Sohn - Los Angeles 1928" (mit Angelina Jolie) oder "Chicago" (mit Richard Gere), den Evergreen Frank Sinatras "New York, New York" sowie den Song der Flower-Power-Generation "San Francisco".