Geschichte des Zarenreiches unter den Romanovs, 1613-1917
Typ: Vorlesung
SWS: 2
Credit Points: 4
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Kursbeschreibung / -kommentar
Dreihundert Jahre lang herrschte die Dynastie der Romanovs über Russland und prägte entscheidend die Geschichte dieses Landes. Der Aufstieg Russlands zur europäischen Groß-, ja Weltmacht ist ohne das Mitwirken der Romanovs nicht denkbar. Die Vorlesung, die den zeitlichen Bogen von der frühen Neuzeit bis zur Oktoberrevolution von 1917 spannt, verbindet dynastiegeschichtliche Aspekte mit den Methoden der neuen Imperialgeschichte. Es wird der Frage nachgegangen, warum es der Dynastie der Romanovs über dreihundert Jahre gelang, sich an der Herrschaft zu halten und es zu einer derart ausgeprägten Kontinuität kam. Hierzu werden die Strukturen der autokratischen Herrschaft und die Bedeutung der Zarenpersönlichkeiten, ihres Herrschaftsstils ebenso wie des grundbesitzenden Adels zu beleuchten sein. Darüber hinaus ist das Verhältnis zwischen den russischen Zaren und der Bevölkerung von Interesse. So war im russischen Volksmund bis 1917 noch die Rede vom "Väterchen Zar". Zugleich stellt sich die Frage, warum dieses System 1917 erodierte und durch die Brachialgewalt der Oktoberrevolution weggespült wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wird im heutigen postsowjetischen Russland gern an den Glanz des alten Zarenreiches erinnert. Die Vorlesung beschäftigt sich daher auch mit dem Stellenwert der Romanovs in der russischen Erinnerungskultur, man denke dabei nur an den Kult um die 1918 ermordete Zarenfamilie.